Donnerstag, 12. Januar 2017

Die ungewöhnlichsten Vorsätze für 2017: Couch-Diät und Kopfkino

Gewinner grübeln nicht

Marcus Täuber © Jürgen Hammerschmid

Jahreswechsel nehmen sich auch Herr und Frau Österreicher wieder so einiges vor, um schlanker und gesünder in die Zukunft zu schreiten. Der Jänner ist demnach der Monat zahlreicher guter Vorsätze wie etwa mit dem Rauchen aufzuhören, sich gesünder und nachhaltiger zu ernähren, mehr Sport zu treiben – und endlich abzunehmen. Warum aber gelingt es nur sehr selten, diesen Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen. „Die Antwort liegt in unserem Gehirn versteckt“, weiß der Hirnforscher und Mentaltrainer Dr. Marcus Täuber, der als Leiter des Instituts für mentale Erfolgsstrategien (www.ifmes.at) in seinen Seminaren daher einen gänzlich anderen Weg geht: „Wir wollen Dinge nicht zu wenig, sondern zu sehr! Wir betrachten schlechte Gewohnheiten als eine Art Feind, den es mit Willenskraft zu besiegen gilt – und das ist komplett falsch.“ Sein Entkrampfungsentwurf zur Gewichtsabnahme nennt sich dementsprechend auch sehr relaxed – die Couch-Diät – und ist eine Kombination aus Tiefenentspannung, Autosuggestion und schmeichelnden Zielbildern. „Wir verzichten komplett auf schwachsinniges Kalorienzählen und gerade deshalb: Nach einem Couch-Diät-Seminar purzeln die Schwabbelkilos von ganz alleine und zum ersten Mal auch dauerhaft“, berichtet Täuber.

Kluge Ratschläge und gute Vorsätze schalten unser Gehirn auf – ALARM!

Das menschliche Gehirn arbeitet anders, als wir es uns vorstellen. „Unser Wille kann auch sehr schnell nach hinten losgehen. Jeder hat es schon einmal selbst erlebt. Man will abnehmen. Man ist motiviert und dann der Entschluss – ja ab heute esse ich weniger oder anders – und schon in der ersten Sekunde nach der Entscheidung ist der Heißhunger da und das Leben wird zum Stressmarathon. So paradox es klingen mag, wenn wir mit zu viel Willenskraft und Druck an die Sache gehen, sabotieren wir uns. Sportler kennen dieses Phänomen sehr gut. Übermotivierte Athleten verkrampfen und bringen erst recht keine Spitzenleistung“, betont der Mentalexperte.
Disziplin und Willensstärke haben seiner Ansicht nach zwar ihren Stellenwert, werden aber überbewertet. „Wir sind mit Leitsätzen aufgewachsen wie: Ich muss nur Disziplin und Willensstärke haben, dann schaffe ich das. Dieser Ansatz scheint ganz und gar logisch, ist aber ganz und gar falsch. Denn er missachtet die Erkenntnisse moderner Gehirnforschung.“ Der Schlüssel zum Erfolg sitzt ganz tief im Gehirn – in der Region der Basalganglien. Es ist der Ort unserer gespeicherten Gewohnheiten. „Alte lieb gewonnene Gewohnheiten zu bekämpfen, heißt also, auf Konfrontation mit dem eigenen Belohnungssystem zu gehen. Viel besser und erfolgversprechender ist es, wenn wir unser Gehirn mit kleinen Tricks überlisten und so eine neue Gewohnheit etablieren. Das geht meist sehr einfach“, so Täuber.

„Wollen Sie nun Gewohnheiten ändern, dann setzen Sie auf am besten auf das Dreigespann Auslöser, Verhalten und Belohnung“, betont Täuber. Durch Wiederholung lernt das Gehirn, Verhalten zu automatisieren. Dabei ist es dem Gehirn egal, ob es etwas Sinnvolles wie Zähneputzen oder etwas Schädliches wie Rauchen oder zuckerreiche Ernährung ist. „Sie möchten eine Gewohnheit ändern? Dann legen Sie am besten eine neue im Kopf an. Je öfter Sie Bilder trainieren, wie zum Beispiel am Buffet zum Salat, statt zum Schnitzel zu greifen, desto eher werden Sie auch tatsächlich den Salat wählen. Ihre Vorstellungskraft führt dazu, dass zu Ihrem neuen Verhalten bereits neue neuronale Netze trainiert werden. Außerdem wird so die Vorfreude und damit der Dopaminspiegel erhöht. Ihre Motivation steigt“, so Täuber.

„Ganz wichtig: Wenn Sie einmal schwach werden und naschen, gehen Sie das ganz gelassen an. Die Wissenschaft belegt, dass Schuldgefühle nur noch mehr zum unerwünschten Verhalten führen. Das Geheimnis des Langzeiterfolgs besteht darin, Verzeihen zu können und gleichzeitig das Ziel zu fokussieren“, so der Mentalexperte mit einem Verweis auf sein Buch „Gewinner grübeln nicht – Richtiges Denken als Schlüssel zum Erfolg“.

Bei der Couch-Diät lernt man loslassen – auch seine Pfunde!

Das Stresshormon Cortisol ist eine regelrechte Diätbremse. Leider stresst meist schon der Gedanke an Diät, genauso stressen eine Ernährungsumstellung und der Druck der selbst auferlegten Disziplin. Daher stehen am Anfang jedes Programms von Täuber echte Tiefenentspannung und positive Bilder, um das hormonelle Gleichgewicht herzustellen. „Dann geht es den schlechten Gewohnheiten mit kleinen psychologischen Tricks an den Kragen. Mittels Autosuggestion lernen die Teilnehmer, sich einen neuen gesünderen Lebensstil (Bewegung, Ernährung) vorzustellen. Ungewöhnliche Belohnungen wie ein Stück Schokolade nach dem Joggen motivieren das Gehirn noch mehr, diese neue Gewohnheit auch als fixes neues Lebensprogramm zu speichern.

Gewinner Grübeln nicht © Goldegg Verlag GmbH

Die Eckdaten des Buches „Gewinner grübeln nicht“:

„Gewinner grübeln nicht – Richtiges Denken als Schlüssel zum Erfolg“
Pamela Obermaier, Marcus Täuber
Hardcover | ca. 220 S |ca. 19,95 Euro | 13,5 x 21,5 cm
ISBN 978-3-903090-70-5 |ISBN E-Book 978-3-903090-71-2
ET: Oktober 2016

www.ifmes.at

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