Montag, 22. August 2016

Gautier Mückstein ist erster klimaneutraler Spirituosenhersteller Österreichs

© Michael Rausch-Schott
Es ist vollbracht: Nachdem sich Gautier Mückstein seit jeher für den Klimaschutz engagiert, ließ der österreichische Traditionsspirituosenerzeuger nun seine CO2-Emissionen genauestens analysieren und befasste sich dahin gehend mit Unternehmensstrategien, Abläufen und der Herstellung bzw. der Produktion. Die Erkenntnisse flossen direkt in konkrete Maßnahmen zur Reduktion des eigenen Ausstoßes, die nun allesamt realisiert und umgesetzt sind.

Das Ergebnis: Gautier Mückstein ist der erste klimaneutrale Spirituosenhersteller Österreichs. „Wir stehen für die Wahrung und smarte Nutzung unserer wertvollen Ressourcen. Die Vorreiterrolle in dieser Branche einzunehmen, macht uns daher besonders stolz”, zeigt sich Ing. Florian Mückstein, Geschäftsführer von Gautier Mückstein, zufrieden. „Wir hoffen für die Umwelt und unsere Zukunft, dass noch viele folgen werden!“ Gautier Mückstein steht aber auch für einen friedvollen Einklang zwischen Mensch und Natur, um den Kreislauf der Natur nicht zu gefährden. „Die Umwelt schätzen und respektieren wir sehr. Als erster klimaneutraler Spirituosenerzeuger Österreichs glauben wir an sinnvolle Maßnahmen, die den Einklang beider fördern“, so der Gautier Mückstein-Geschäftsführer weiter.

Grünes Produktionshaus, Regionalität, Recycling

Das neue Produktionshaus in Oberlaa, in das Gautier Mückstein im Jahr 2011 übersiedelte, wurde bereits im Vorfeld baulich entsprechend modern und umweltfreundlich konzipiert. Es beinhaltet ein smartes, ausgeklügeltes System, das für einen optimalen Energiehaushalt sorgt. Zudem wurde das Gebäude mit einer hocheffizienten Isolierung versehen – „nächstes Jahr wird es um eine moderne Solaranlage erweitert“, kündigt Florian Mückstein an. Außerdem kann durch die Begrünung des rund 1.600 m2 großen Dachs sowie durch eine intelligente Außenbeschattung komplett auf eine Klimatisierung der Arbeitsräume verzichtet werden. „Auch unsere Region liegt uns am Herzen, daher achten wir beim Einkauf unserer Rohwaren ganz besonders auf Regionalität“, betont Florian Mückstein. „Seit 2007 können wir durch die Firma Ellinger sogar unsere eigene Inländerrum-Essenz herstellen. Unsere Erzeugnisse bestehen aus gut ausgewählten heimischen Produkten und stehen somit für Nachhaltigkeit, höhere Qualität und Ressourcenschonung durch kurze Transportwege.“
Natürlich lassen sich auch bei Gautier Mückstein Abfälle nicht ganz vermeiden. Der heimische Spirituosenerzeuger achtet allerdings akribisch darauf, dass selbige zum Großteil verwertet werden. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht und einen Kreislauf aufgebaut, mit dem die Ausgangsmaterialien in Sekundärrohstoffe umgewandelt werden.

Alle Produkte sind mit dem grünen ARA-Punkt gekennzeichnet, was bedeutet, dass für eine ordnungsgemäße Entsorgung laut österreichischer Verpackungsordnung gesorgt ist“, erläutert Florian Mückstein und betont, dass restliche Emissionen durch den Erwerb von Zertifikaten kompensiert werden. „So konnte Gautier Mückstein 1.700 Tonnen CO2-Emissionen ausgleichen. Die CO2-Emissionsrechte sind von den Vereinten Nationen zertifiziert (UNFCCC), also CER (Certified Emission Reductions) oder vom „Verified Carbon Standard“ verifiziert und entsprechen somit den höchsten Qualitätsstandards”, betont der Gautier Mückstein-GF abschließend.

www.gautier-mueckstein.at

Donnerstag, 4. August 2016

„NoHep – für eine Welt ohne Hepatitis“

Die Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ) lud am 26. Juli 2016 zur Pressekonferenz ins Wiener Cocoquadrat. Anlass dafür war der Welt Hepatitis Tag 2016 am 28. Juli, der unter einem besonderen Motto steht: “NoHep – für eine Welt ohne Hepatitis”. Das Ziel: Hepatitis B und C bis 2030 zu eliminieren. Europas führende Experten, Fachärzte und Interessenvertretungen für Patienten mit Hepatitis – wie hier in Österreich die HHÖ – haben sich zusammengetan, um genau dieses Ziel zu realisieren. Neben Angelika Widhalm, HHÖ-Vorsitzende, und Martin Prais, HHÖ-Generalsekretär, nahmen auch Univ. Prof. Dr. Petra Munda und MR Dr. Helmut Schiel hinter den Mikros Platz.

„NoHep – für eine Welt ohne Hepatitis“


Am 28. Juli 2016 ist es wieder so weit: der Welt Hepatitis Tag erinnert auch dieses Jahr wieder an die globale Bedrohung durch virale Hepatitiserkrankungen. Unter dem Motto “NoHep – für eine Welt ohne Hepatitis” haben sich Europas führende Experten, Fachärzte und Interessenvertretungen wie die Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform gesunde Leber (HHÖ) vereinigt, um Hepatitis B und C bis 2030 zu eliminieren. Denn: “Was nur Wenige wissen: Weltweit sterben weit mehr Menschen an Virushepatitis als an HIV oder Malaria”, betont Angelika Widhalm, Vorsitzende der HHÖ. “Vor allem Hepatitis B und C, die allein in Österreich zigtausende Menschen betreffen, können zu Zirrhose und Leberkrebs führen.” Und das, obwohl es etwa gegen Hepatitis B eine sehr effektive Prophylaxe (Schutzimpfung Kombination Hepatitis A+B) gibt. “Hepatitis C ist dank neuer Medikamente (DAAs) nun fast immer heilbar (SVR). D.h., man wird virusfrei – eliminiert das Virus aus dem Körper”, so Widhalm weiter, die allerdings bedauert, dass diese Schutz- und Therapiemöglichkeiten nicht allen bekannt sind. “Und in vielen Ländern sind Impfungen, Diagnostik und Therapien aus Kostengründen noch nicht oder nur eingeschränkt zugänglich”, führt Widhalm ein weiteres Problem an. Der Schlüssel zum Erfolg im Sinne von “NoHep” liegt für sie im konzertierten Dreiergespann bestehend aus Vorbeugung, rechtzeitiger Diagnose und entsprechender Therapie.

Therapiekompetenz des Arztes ist unantastbar
Während bei der Hepatitis B die Behandlungskosten von den Krankenkassen refundiert werden und der Arzt das jeweils beste Medikament für den Patienten verschreiben kann (Therapiekompetenz des Arztes), sieht es bei der Behandlung von Hepatitis C hier in Österreich leider etwas anders aus: Denn die neuen Medikamente (DAAs), die seit 2014 bis zu 98% Heilung bringen, sind nicht billig und das Budget in Österreich ist begrenzt. Die HHÖ fordert seit 3 Jahren, dass die Medikamentenkosten sofort vom Gesundheitssystem refundiert werden – und zwar für ALLE Hepatitis C-Patienten. “Darüber hinaus fordern wir seit Jahren, dass der behandelnde Arzt das jeweils beste Medikament für seine Patienten verschreiben kann – unabhängig von den Kosten oder der Phase der Leberschädigung”, fügt HHÖ-Generalsekretär Martin Prais hinzu. “Der Patient braucht nach Diagnosestellung SOFORT die für ihn optimale Therapie! Seit 2014 konnten wir rund 2.500 Patienten jährlich heilen. Das ist allerdings nur ein Bruchteil derjenigen, die die neuen Therapien brauchen.”

Aktuell refundiert das Gesundheitswesen die Medikamentenkosten erst ab Fibrosegrad 2, d.h., erst bei einer bereits fortgeschrittenen Lebererkrankung aufgrund einer Hepatitis-C-Infektion. “Für die Betroffenen ist das ein untragbarer Zustand. Man wartet, bis die Patienten schwer krank sind und die Leber bereits geschädigt ist. Das ist auch aus ethischer Sicht höchst fragwürdig”, betont Widhalm. “So bekommt das österreichische Gesundheitssystem das Problem der viralen Hepatitis B und C nie in den Griff. Außerdem entspricht dieses Vorgehen bei weitem nicht den Forderungen der WHO.”

Auch Österreich braucht einen Strategieplan

Die WHO fordert seit Jahren von allen Ländern Strategiepläne zur Erreichung des NoHep-Ziels. “In Österreich schafft man das leider seit Jahren nicht, sondern unternimmt vielmehr alles, um einen solchen Strategieplan zu verhindern”, ist Prais überzeugt und bezeichnet dieses Verhalten als schwer fahrlässig, wenn es um die Gesundheitssicherung der Bevölkerung geht. “Aber auch aus wirtschaftlicher Sicht ist ein derartiger Umgang mit den Ressourcen unverantwortlich, da so die Kosten aufgrund von längeren Therapiezeiten, Folge- bzw. Nebenerkrankungen und auch mehr Sozialfällen unterm Strich höher sind, als wenn man sofort die effektivste Therapie zum Einsatz bringen würde”, so der HHÖ-Generalsekretär weiter. Die HHÖ appelliert daher an die Gesundheitspolitik, langfristig lösungsorientiert und nicht kurzfristig problemorientiert zu handeln. Nur so lassen sich diese nach dem Epidemiegesetz meldepflichtige infektiöse Erkrankungen bis 2030 eliminieren. “Das würde auch nachhaltig zur Gesundheitssicherung beitragen und die Kosten für das Gesundheitssystem deutlich reduzieren”, betont auch Widhalm.

“Aktuell haben 30 Millionen Menschen in Europäischen Union eine chronische Lebererkrankung. Virushepatitis betrifft bereits mehr als 10 Millionen Menschen in der EU. Diese Zahlen machen Leberkrankheiten zur fünfthäufigste Todesursache in Europa”, betont Univ. Prof. Dr. Petra E. Munda. “Noch davor rangiert Alkohol als dritthäufigste vorzeitige Todesursache der EU, gefolgt von der Fettleber (= Leber-Manifestation des metabolischen Syndroms), Diabetes und Adipositas; die Lawine rollt!”

Aus der Praxis weiß der Allgemeinmediziner Dr. Helmut Schiel, dass “viele Krankheiten der Leber schleichend verlaufen und lange Zeit von den Betroffenen kaum wahrgenommen werden. Chronisch verlaufende Leberentzündungen können jahrelang unbemerkt bestehen bleiben, da die Beschwerden lange – wenn überhaupt – als sehr unspezifisch wahrgenommen werden. Die Patienten klagen über Müdigkeit, Abgeschlagenheit, erhöhten Schlafbedarf, Lustlosigkeit, depressive und aggressive Stadien, Inappetenz, Nachlassen der Leistungsfähigkeit, Völlegefühl, Verdauungsstörungen und diverse unklare Schmerzen.”

Für die Hausärzte sei vor allem eine gute Kooperation mit Hepatologen und den Fachgesellschaften z.B. der ÖGGH der Ärzte wichtig. “Dadurch ist auch eine intensive Informationsmöglichkeit über Konsensus-Papiere möglich, die ganz gezielt an die Hausärzte gehen”, führt Dr. Schiel aus. “Die Erstbefundung muss von Anfang an optimal sein. Regelmäßige Information auf dem Gebiet der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, wodurch die Aufmerksamkeit für Indikationen automatisch steigt, ist unerlässlich. Alle Informationen über gesundheitspolitische Themen in Zusammenhang mit Lebererkrankungen helfen dem Hausarzt seine Patienten rechtzeitig richtig mit hoher Kompetenz zu beraten und zu betreuen.”

Welt Hepatitis Tag – Mehr Aufmerksamkeit für einen stillen Killer

• Weltweit leidet einer von zwölf Menschen an chronischer Hepatitis B oder C. Die wenigsten wissen davon.
• Die Leber leidet stumm. Warnende Symptome bleiben oft Jahre lang aus. Erhöhte Leberwerte bei Routineuntersuchungen können ein erstes Warnsignal sein, das jedoch oft ignoriert wird.
• Beide Infektionen können nach Jahren zu Zirrhose und Leberkrebs führen.
• Je früher die Infektion entdeckt wird, desto besser lässt sie sich therapieren. Die Behandlung hat in den letzten zehn Jahren große Fortschritte gemacht. Hepatitis B ist kontrollierbar. Hepatitis C ist heilbar.
• Jeden Tag sterben 4.000 Menschen an Virushepatitis. Durch Impfung oder Behandlung könnten schon heute alle diese Menschenleben gerettet werden.
• 2010 erkannte die WHO-Hauptversammlung Virushepatitis mit einer Resolution als globale Gesundheitsbedrohung an. Seit 2011 wird der Welt-Hepatitis-Tag offizieller Gesundheitstag der WHO durchgeführt. Das Datum des 28. Juli wurde zu Ehren des inzwischen verstorbenen Hepatitis-B-Entdeckers Prof. Baruch Bloomberg neu festgelegt, welcher an diesem Tag Geburtstag hatte.